Bei diesem Projekt hören wir einander zu:
Seit mehr als 4 Jahren macht die Elektro- und Fahrradwerkstatt „Gepäckträger“ mobil und repariert auf ehrenamtlicher Basis Woche für Woche Fahrräder, teilweise auch Rollstühle oder Kinderwagen. Im Jahr sind das circa 320 Reparaturen. Vor 2 Jahren wurde die Werkstatt um eine Elektrowerkstatt erweitert. Auch dieses Angebot wird von den Anwohner*innen gern genutzt: in etwa 60 Reparaturen konnten im ersten Jahr geleistet werden. Neben dem „alltäglichen Geschäft“ wurden viele kostenlose Rad-Checks für Viertklässler im einer Schule in Tübingen durchgeführt.
Das engagierte Werkstattteam besteht aus 4 Rentnern und 6 Jugendlichen sowie einem Kollegen unserer Einrichtung. Unterstützung erhält das Team durch berufstätige Bewohner*innen des Stadtteils und weiteren Engagierten.
In der Werkstatt geht es um viel mehr als nur um’s Reparieren. Der Austausch, die Kommunikation und Begegnungen stehen im Mittelpunkt: Menschen teilen ihr Wissen über das Reparieren und die Technik dahinter. Laien und Experten arbeiten gemeinschaftlich zusammen. Gleichzeitig treffen Menschen aus der Nachbarschaft am Reparaturtisch aufeinander – das stärkt den lokalen Zusammenhalt und schafft neue Bekanntschaften im isolierten, heterogenen Stadtteil Tübingen Nord zwischen Jugendlichen, den Generationen und sozial schwächer und besser gestellten Personen im Stadtteil. Weiterhin werden „KundInnen“ in den Reparaturprozess aktiv miteinbezogen, um den Umgang sowie Sicherheit mit Fahrrädern und elektronischen Geräten kennenzulernen.
Sie werden zu einem bewussten Konsumverhalten angeregt.
Auch die jungen Menschen erfahren Selbstwirksamkeit und aktive Teilhabe: Es werden Jugendliche in das Projekt einbezogen, die wir über Kontakte mit Schulen oder Beratungsangebote kennen.
Ein Zitat einer Kundin unterstreicht den Mehrwert der Werkstatt für WHO: „Ich bin beeindruckt von allem: Liebenswürdigkeit, Geduld, Kreativität und nicht zuletzt Fähigkeiten. Die gesamte Atmosphäre ist hier so angenehm und empathisch.“
Hierfür möchten wir die Fördergelder gern verwenden:
Wir machen mobil und wollen mobil werden. Die Fahrradwerkstatt plant die Anschaffung eines Elektro-Lastenrads um kurzfristig zwei Projekte zu realisieren:
1.) Durch die Anschaffung eines Elektro-Lastenrads ist das Team nicht mehr an die Räume gebunden und kann zusätzlich zu den regelmäßigen Öffnungstagen mobil im Stadtgebiet reparieren. Einzelne Aktionen können effektiver durchgeführt und die Kooperation mit den Schulen durch regelmäßige Angebote an den Schulen und rund um die Fahrrad-Sicherheit intensiviert werden.
2.) Wir beobachten, dass es in unserem Umfeld Menschen gibt, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Diesen Menschen möchten wir mit Hilfe eines Elektro-Lastenfahrrads einen Einkauf-Lieferservice anbieten. Regelmäßig wollen Jugendliche, die im „Gepäckträger“ mitarbeiten, Bestellungen aufnehmen, Besorgungen erledigen und diese ausliefern. Ebenso wie die Reparaturen im Gepäckträger soll dies auf ehrenamtlicher Basis geschehen.
Jetzt vom Wettbewerb erzählen: