Bei welchem Ihrer Projekte nehmen sich Menschen Zeit füreinander?
Jugendarbeit ist gemeinsam Freizeit verbringen, sich Zeit füreinander zu nehmen.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene kommen hierbei zusammen und gestalten allwöchentlich Zeit miteinander.
Der Kreisjugendring Rems-Murr e.V. unterstützt die Ehrenamtlichen der verbandlichen Jugendarbeit, dass sie Jugendlichen weiterhin mit offenen Ohren und Engagement in fehlerfreundlichen, für alle offenen Räumen begegnen können. Dies kann nur durch förderliche Rahmenbedingungen geschehen.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass auch Jugendliche, die bisher nicht den Weg in die Vereine gefunden haben, teilhaben können und wertgeschätzt ihre Freizeit verbringen können. Hierbei haben wir momentan die Schwerpunkte in der Integration von jungen geflüchteten Menschen und jungen Menschen mit Handicap. Dazu führen wie z.B. Aktionstage mit Vereinen durch, bei denen sich die Ehrenamtlichen ganz bewusst Zeit für unsere junge Zielgruppe nehmen und diese in ihre Strukturen und Aufgaben einführen und einladen.
Was möchten Sie mit Ihrem Projekt bewegen und wie würden Sie die Fördergelder einsetzen?
Inklusion ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Schlagwort in der Jugendarbeit geworden. Der Begriff an sich ist geläufig, jedoch nicht unbedingt seine eigentliche Bedeutung.
Es gibt vermehrt spezielle Angebote für Jugendliche mit Handicap, beispielsweise eine „Rolligruppe“ in einem Sportverein oder Urlaubsfreizeiten für Jugendliche mit geistiger Behinderung.
Was es aber viel zu wenig gibt, sind echte inklusive Angebote. Das heißt: keine spezifischen Gruppen, keine gesonderten Freizeiten, sondern bestehende Angebote für Jugendliche mit Handicap zu öffnen.
Der Kreisjugendring Rems-Murr e.V. hat seit 2007 einen eigenen Projektbereich, der die Belange und Interessen von Jugendlichen mit Handicap vertritt. Unsere Erfahrung zeigt, dass unsere Arbeit besonders zielführend umgesetzt werden kann, wenn sie von ProjektmitarbeiterInnen umgesetzt wird, die selbst ein Handicap haben.
Auf diesen Erkenntnissen steht die Idee der ExpertInnen in eigener Sache: Unser Projektmitarbeiter besucht Einrichtungen der Jugendarbeit und Schulen und fungiert dort als Inklusionsbotschafter. Er nimmt sich Zeit, erzählt aus seinem Alltag und beantwortet die aufkommenden Fragen der Kinder und Jugendlichen. Während dieser Auszeiten können die Kinder und Jugendlichen über Geschichten, Videos und Spiele sensibilisiert werden. Wenn die Jugendeinrichtung oder die Schule die Teilhabe von Menschen mit Handicap weiterfördern wollen, steht unser Team unterstützend bereit.