Bei welchem Ihrer Projekte nehmen sich Menschen Zeit füreinander?
Das Lebens.Werk ist ein Ort, an dem Menschen sich in Kreativität, Beschäftigung und Gemeinschaft begegnen können. Alle Teilprojekte werden von engagierten Menschen für Menschen angeboten und bei all diesen Teilprojekten nehmen sich Menschen Zeit füreinander. Schwerpunktmäßig möchten wir Menschen aus dem angrenzenden Stadtteil ansprechen. Willkommen ist bei uns aber jeder und jede, egal ob als Helfer, Teilnehmer oder Besucher. Im Konkreten handelt es sich bei den Teilprojekten um ein Reparatur-Café, eine Fahrradwerkstatt, ein Internetcafé, einen Möbelverkauf und einen Stadtteilgarten.
1) Lebens.Werkstatt: In der Lebens.Werkstatt findet 1x im Monat ein Reparatur-Café statt. Besucher kommen mit ihren defekten Geräten und Gegenständen und reparieren diese gemeinsam mit ehrenamtlichen Reparateuren. Die Hilfe bei den Reparaturen erfolgt kostenfrei. Parallel wird im Begegnungsraum Kaffee & Kuchen angeboten und Besucher und Helfer kommen ins Gespräch. Wird bei einem Gerät ein Ersatzteil benötigt, das nicht vorrätig ist, kann gemeinsam im angrenzenden PC-Raum nach einem geeigneten Onlineshop und dem passenden Teil gesucht werden. In der Werkstatt findet außerdem eine Fahrradwerkstatt 1x im Monat statt. Gemeinsam kann das defekte Fahrrad wieder verkehrstüchtig gemacht werden. Die Fahrradwerkstatt richtet sich an Menschen, die Sozialleistungen empfangen. Darüber hinaus wird die Lebens.Werkstatt auch vom Team des Möbelladens genutzt, um bspw. nicht verkäufliche Möbelstücke aufzubereiten oder Hochbeete für den Lebens.Garten herzustellen.
2) Lebens.Garten: Die große Wiesenfläche des Lebens.Werks wird nach und nach zu einem Stadtteilgarten umgestaltet. Hochbeete werden von langzeitarbeitslosen Menschen aus Paletten hergestellt und von Anwohnern oder Interessierten bewirtschaftet. Darüber hinaus lädt eine Sitzgruppe zum gemütlichen Beisammensein ein. Geplant sind noch weitere Hochbeete, eine Vergrößerung der Sitzecke und eine Grillstelle. Die Idee ist, dass jeder und jede den Garten nutzen kann, sei es zum Bewirtschaften eines Hochbeets, für eine Feier oder lediglich um Abstand vom Alltag zu gewinnen und gemütlich Zeit in einem Garten zu verbringen. Der Garten ist durchgehend öffentlich zugänglich und wird von den Teilnehmenden gemeinsam bewirtschaftet.
3) Lebens.Netz: Gemeinsam mit der Initiative Asyl wird ein Internetcafé angeboten. Internetfähige PCs inkl. Headset, Webcam und Drucker stehen kostenfrei zur Verfügung. Ein ehrenamtliches Team steht während der Öffnungszeiten zur Verfügung und kann bei Bewerbungen oder dem Umgang mit dem PC helfen.
4) Lebens.Raum: Der Diakonieladen Lebens.Raum ist im Bereich Gebrauchtmöbelverkauf angesiedelt. Die günstig angebotenen, aber sehr gut erhaltenen Möbel kann jeder erwerben, es gibt keine Zugangsbeschränkungen. Auch hier findet persönlicher Kundenkontakt statt und es wird individuell nach den bestmöglichen Lösungen geschaut.
In einem großen Begegnungsraum zwischen den einzelnen Projekträumen ergibt sich die Möglichkeit, dass sich die Teilnehmenden und Helfenden der einzelnen Angebote treffen und ins Gespräch kommen können. Die integrierte Café-Ecke steht allen Projektangeboten zur Verfügung und wird abwechselnd von Verantwortlichen der verschiedenen Teilprojekte betreut. In den Wintermonaten findet hier 1x pro Woche ein Strick- & Häkeltreff statt, den zwei ehrenamtliche Damen für Interessierte anbieten. Auch mit Konfirmanden konnte bereits ein Konfirmandenvormittag mit Theorie- und Praxisblock im Lebens.Werk durchgeführt werden.
Was möchten Sie mit Ihrem Projekt bewegen und wie würden Sie die Fördergelder einsetzen?
Das Lebens.Werk schafft Raum für Begegnung und Miteinander. Es soll zum einen eine grüne Oase inmitten des Industriegebiets und der Häuserblocks bilden, zum anderen aber auch Möglichkeiten schaffen, von Armut und Ausgrenzung bedrohten Menschen einen Weg zurück in die Gesellschaft zu ermöglichen. Gemeinsam können im Lebens.Werk neue Ideen entwickelt, kann Verantwortung übernommen und Selbstbewusstsein gestärkt werden. Über eine Beschäftigung erhalten die Teilnehmenden eine Struktur, können etwas schaffen und selbst einen Teil zu ihrem ganz persönlichen Lebenswerk beitragen. Dies wiederum führt zur Entwicklung einer höheren Zufriedenheit und eines stärkeren Selbstbewusstseins. Außerdem ermöglicht das Arbeiten in Gemeinschaft die Entwicklung sozialer Kontakte. Weitere Aspekte des Lebens.Werks sind die Förderung von Integration, Inklusion und Partizipation, der gegenseitigen Wertschätzung und Verantwortung, des Nachhaltigkeitsgedankens, sowie des biblischen Auftrags zur Bewahrung der Schöpfung.
Die Fördergelder würden wir für die Anschubfinanzierung (z.B. Investitionen) einsetzen, da es das Lebens.Werk erst seit ca. 1 Jahr gibt und wir uns daher noch immer in der Anfangsphase befinden.